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„Paris hat Roland Garros, London hat Wimbledon und Wiesbaden hat die WTO“, diesen Satz sprach Alexander Siegmund, Geschäftsführer von Bulthaupt Werkstatt, der Hauptsponsor der Wiesbaden Tennis Open, in seinerm Laudatio nach einem starken Finale.
Der Vergleich zu den Grand Slam Turnier des Welttennis ist zwar deutlich zu hoch gegriffen, dennoch ist der Quantensprung der WTO-Verantwortlichen um Turnierdirektor Rolf Schmid gegenüber dem letzten Jahr gelungen und somit die Aussage von Siegmund absolut richtig. Nicht nur auf finanzieller Basis, das Preisgeld wurde in diesem Jahr auf 25.000 US-Dollar erhöht, auch das Rahmenprogramm griff bis in das letzte Detail. Zum ersten Mal entstand auf der Tennisanlage des TC Bierstadt ein Turnierdorf, das bestens von den Zuschauern angenommen wurde. Zum Finale erschienen rund 450 Tennisbegeisterte, die erneut ein packendes und hochklassiges Match sahen.
Der Kontrast zum letzten Jahr hätte gar nicht unterschiedlicher sein können. Im letzten Jahr versank der Heidestock in strömenden Regen, in diesem Jahr stieg das Endspiel bei wunderbarem Wetter und 22 Grad. Der Rahmen zum Endspiel stand. Die an Nummer eins gesetzte Sharon Fichman, einen Tag vorher in der Doppel-Konkurrenz mit ihrer Landesfrau Gabriela Dabrowski erfolgreich, gegen die an Nummer zwei gesetzte Yvonne Meusburger aus Österreich.
Beide Spielerinnen gewannen in diesem Jahr bereits jeweils ein 25.000 US-Dollar Turnier und beide wollten, das spürte man ab dem ersten Ballwechsel den zweiten Saisonerfolg. Die routinierte Meusburger kam deutlich besser in die Partie. Fast jeder Schlag schlug regelrecht neben der Kanadierin ins Feld. Das typische Fichman-Spiel, im ersten Satz etwas träger und nervöser in das Spiel rein zukommen, spiele der 29-jährigen Österreicherin vom Bodensee ebenfalls in die Karten. Als Meusburger bereits 5:2 führte, gingen viele der zahlreichen Zuschauer, die mit tollem Tennis belohnt wurden, von einem frühzeitigen Satzgewinn aus. Doch Pustekuchen! Fichman startete ein wahnsinniges Comeback im ersten Satz. Die Weltranglisten-127. aus Toronto schaffte die Wende, wehrte einen Satzball beim 4:5 ab und holte die weiteren drei Spiele, um den ersten Satz einzufahren. Es war der erste Satzverlust Meusburgers im laufenden Turnier.
Satz Zwei war absolut identisch. Beide Spielerinnen gaben reihenweise ihren Aufschlag ab. Nach sieben Breaks im Ersten folgten weitere fünf Breaks im Zweiten. Was im Damentennis zwar vollkommend typisch ist, hätte man dennoch im Finale in diesem Ausmaß nicht gedacht. Auch der Spielfilm glich haargenau dem Vorherigen. Erneut führte Meusburger mit 5:2, ehe Fichman sich in das Match zurückkämpfte. Doch dieses Mal zog die Österreicherin rechtzeitig die Handbremse und holte mit bärenstarken Bällen den zweiten Satz.
Mit dem Satzgewinn im Rücken drehte Meusburger noch ein Mal einen Gang höher. Die ehemalige Nummer zwei des österreichischen Tennis hielt ihre Form und brach endgültig den Widerstand von Sharon Fichman. Mit 6:1 machte Meusburger den Sack am Ende endgültig zu, nachdem Fichmans Kräfte spürbar nachließen und man die Doppelbelastung der Kanadierin ansah.
Yvonne Meusburger darf sich mit dem Sieg der Wiesbaden Tennis Open 2013 neben einem Preisgeld 3.919 US-Dollar auch über 50 Weltranglistenpunkte freuen.
Endspiel Einzel
Yvonne Meusburger (AUT) [2] - Sharon Fichman (CAN) [1] 5:7 6:4 6:1
Fotos: Wiesbadenaktuell.de