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Bei einer 69 Jahre alten Frau aus Mainz-Kostheim klingelte um etwa 15:45 Uhr am Donnerstag das Telefon. Am anderen endet meldete sich eine Frau und gab sich als Polizeibeamtin aus. Mit ihrer professionellen sowie schauspielerisch geschulten Gesprächsführung überzeugte sie die Angerufene davon, dass ihre Tochter einen schweren Autounfall verursacht hatte und nun festgenommen worden sei.
Mithilfe einer Kaution von mehreren Zehntausend Euro könne die Haft nach Aussage der Betrügerin jedoch abgewendet werden. Die Kostheimerin schenkte der fingierten Geschichte Glauben und suchte ihre Hausbank daraufhin auf. Aufgrund der Rückfrage eines Bankangestellten, der offensichtlich Verdacht wegen des hohen Geldbetrages schöpfte, nahm die Dame nur Bargeld in einer vierstelligen Höhe mit.
Als die 69-Jährige wieder zu Hause in der Wohnung in der Gustavsburger Straßen war, erzählte sie der angeblichen Polizistin von der weitaus geringeren Summe bei einem zweiten Telefonat. Die Betrügerin legte diese unvermittelt auf.
Die hessische Polizei arbeitet seit vielen Jahren eng mit den jeweiligen Geldinstituten zusammen. In speziellen Fortbildungsangeboten werden Bankmitarbeiterinnen und -mitarbeiter gezielt hinsichtlich gängiger Betrugsmaschen geschult, um im Ernstfall einen größeren finanziellen Schaden für die Betroffenen abzuwenden. Seit 2022 stellt die hessische Polizei den Banken zudem einen speziellen Briefumschlag zur Verfügung. Im Rahmen des landesweiten Konzeptes "Letzte Chance Enkeltrick" wurde ein farblich auffälliger Briefumschlag entworfen.
Für den Fall, dass seitens der Bank Bedenken im Zusammenhang mit einer verdächtigen Abhebung bestehen, können deren Angestellten zusätzlich zu einem Beratungsgespräch das Bargeld in genau diesen Umschlag verpacken. Auf diesem sind diverse Fragestellungen und Hinweise der Polizei abgedruckt, die die Beweggründe für eine hohe Geldabhebung noch einmal hinterfragen und so potentielle Opfer beim Aushändigen zur Einsicht bringen sollen.
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Symbolfoto: Canva