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Vor dem Kiosk in Biebrich liegen seit Dienstagabend Blumen, Kerzen und Karten. Immer wieder kommen Menschen vorbei und legen etwas dazu. Tief betroffen und fassungslos, stehen sie vor dem kleinen Häuschen, in dem viele Biebricher ihre Zeitungen kauften oder den Lottoschein abgaben. Hier wurde am Dienstag, 20. Dezember, die Inhaberin bei einem bewaffneten Überfall getötet und ihr Mann und der Neffe schwer verletzt.
Auch einen Tag nach dem brutalen Überfall auf das beliebte Betreiberehepaar des Kiosk, geht die Spurensuche weiter. Beamte durchsuchten auch heute die Umgebung sowie den Schlosspark nach möglichen Gegenständen, die Rückschlüsse auf den Täter geben könnten. Mittlerweile hat die Staatsanwaltschaft in Wiesbaden die Leitung der Ermittlungen übernommen.
Wie der Pressesprecher Oliver Kuhn auf Nachfrage mitteilte, ist jetzt klar, dass die 59-jährige Frau durch einen Schuss in den Kopf getötet wurde. Die beiden verletzten Männer, ihr 63-jähriger Ehemann sowie der Neffe der beiden, ein 21-jähriger ehemaliger Biebricher, der mittlerweile als Fußballprofi bei Dynamo Dresden in der 2. Liga sein Geld verdient, sind nach Notoperationen außer Lebensgefahr.
„Wir ermitteln in alle Richtungen, klar ist, dass es sich nicht um einen Raubüberfall gehandelt hat. Außerdem wissen wir jetzt, dass der Neffe den Laden erst betrat, als der Täter bereits darin war“, so Kuhn weiter. Nur einer der Zeugen hat, laut Aussage, einen Schuss gehört. Wie viele Schüsse insgesamt abgegeben wurden, war heute auch noch unklar.
Nach der Veröffentlichung des Phantombilds des Täters am Dienstagabend, sind bereits einige Hinweise bei der Polizei eingegangen. Diese werden seither von Beamten des Fachkriminalamtes für Tötungsdelikte überprüft. Die Polizei bittet weiterhin dringend um die Mithilfe der Bevölkerung. Wer hat vor oder nach der Tat einen Mann, auf den die folgende Beschreibung passt, in der Nähe des Tatorts beobachtet?
Gesucht wird ein circa 20 bis 30 Jahre alter Mann mit Bart oder Schnauzbart, 165 bis 170 Zentimeter groß, kräftig bis dicklich gebaut, helle Haut. Zur Tatzeit trug er einen dunklen Parka, Jeans, Mütze und einen tiefhängenden grünen Rucksack. Hinweise bitte unter folgender Telefonnummer: 0611 / 345 3103.
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Fotos: Alexander Vogel