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Der Winter 2020/21 zeigt sich in diesem Jahr von der launigen Seite. Nach einer längeren winterlichen Phase gab es Mitte der Woche über 10 Grad, so dass der Schnee bis in die höheren Lagen schmolz. Dazu gab es auch noch längere Regenphasen, so dass die Pegel an den Bächen und Flüssen extrem angestiegen sind.
Am späten Samstagnachmittag beträgt der Pegelstand am Rhein bei Mainz 5,05 Meter (Stand: 23:45 Uhr). Für Sonntagabend 20:00 Uhr soll der Pegel bis auf 5,70 bis 5,95 Meter ansteigen. Die Meldehöhe von 5,50 Metern wird gegen Sonntagmittag erreicht. Der Hochwassermeldedienst rechnet einen Wasserstand von bis zu 6,40 Metern am Montag.
Auch wenn am Samstag der Regen wieder in Schnee übergangen ist, ist aktuell nicht mit einer Entspannung der Situation zu rechnen.
Am Sonntag werden keine nennenswerte Niederschläge erwartet. Nach dem kurzen Wintereinbruch soll zum Wochenanfang die Temperaturen wieder deutlich ansteigen. Dazu kann es weitere Niederschläge geben.
Am Samstag hat die Feuerwehr Wiesbaden in Absprache mit dem Umweltamt Wiesbaden Maßnahmen zum Hochwasserschutz ergriffen. Am Nachmittag wurden in den Ortsteilen Schierstein und Kostheim mobile Hochwasserschutzwände errichtet. Hierzu wurden die ortansässigen Freiwilligen Feuerwehren eingesetzt und durch Sonderfahrzeuge der Berufsfeuerwehr unterstützt.
Die Schutzwände in Kostheim wurden in der Rosengasse, am Flözerdippegässchen, an der Mainpforte und in der Kilianstraße errichtet, in Schierstein wird die Wand mit einer Länge von circa 120 Metern auf der Christian-Blücher-Straße zwischen der Bernhard-Schwarz-Straße und der Straße "Am Lindenbach" aufgebaut.
Bereits am Vormittag waren bereits Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Schierstein und der Berufsfeuerwehr im Einsatz, um das Sperrwerk des Lindenbaches am Zulauf in den Schiersteiner Hafen, zu schließen um einen Rückstau des Baches zu verhindern. Hier wurden auch zwei leistungsfähige Pumpen in Betrieb genommen, um den Wasserspiegel des Baches abzusenken. Im Mittel können so 18.000 Liter Wasser pro Minute übergeleitet werden.
Einsatzkräfte der Feuerwehr Schierstein überwachen den Betrieb der Pumpen rund um die Uhr. Auch in Kostheim wurde am Bruchbach ein entsprechender Schieber geschlossen.
Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende machte sich vor Ort einen Eindruck von den zu treffenden Maßnahmen und sprach den Einsatzkräften, welche nun die Aufbaumaßnahmen durchführen, die Maßnahmen die nächsten Tage laufend kontrollieren und später wieder die Maßnahmen zurückbauen, seinen tiefen Dank aus. Denn auch in der Pandemie gilt es den umfassenden Schutz für die Bevölkerung aufrecht zu erhalten.
Mit den Erkenntnissen der letzten Jahre und der vor drei Jahren mit dem Umweltamt abgestimmten, erweiterten Ausstattung der Feuerwehr sei man sehr gut vorbereitet, die zu erwartende Scheitelwelle gut meistern zu können.
Auch in eigener Sache muss die Feuerwehr tätig werden, da auch der Liegeplatz des Feuerlöschbootes im Schiersteiner Hafen vom Hochwasser betroffen ist. Durch Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr wird deshalb ein Steg errichtet, damit das Feuerlöschboot im Einsatzfall trockenen Fußes erreichbar und somit einsatzbereit bleibt.
Da auch die Parkplätze im Uferbereich kurz vor der Flutung stehen, werden die betroffenen Fahrzeughalter gebeten, die Hochwasserlage weiter zu beobachten und ihre Fahrzeuge möglichst frühzeitig auf sicheren Plätzen abzustellen. Durch die Stadt- und Verkehrspolizei werden Kontrollfahrten durchgeführt. Im Gefahrenbereich befindliche Fahrzeuge werden entfernt.
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Fotos: Moritz Richter, Feuerwehr Wiesbaden