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Ein Feuer in einem Wohnblock, der sich aus vier Mehrfamilienhäusern in der Emil-Krag-Straße in Erbenheim zusammensetzt, sorgte in der Nacht zum Donnerstag für ein Großaufgebot an Einsatzkräften. Ein Bewohner in der Hausnummer 11 bemerkte gegen 1:35 Uhr in seiner Erdgeschosswohnung Rauch im Flur. Nach dem er alle Räume abgesucht hatte und sich nicht erklären konnte wo der Qualm her kam, schaute er im Treppenhaus nach. Dort kam ihm eine schwarze Rauchwolke entgegen. Er informierte seine Familien und seine Schwester setzte kurz darauf einen Notruf ab. Ebenfalls lösten die installierten Rauchmelder in dem Gebäude aus. Die Berufsfeuerwehr Wiesbaden und die Freiwillige Feuerwehr Erbenheim rückten daraufhin an die Einsatzstelle aus.
Beim Eintreffen der Feuerwehr war das Treppenhaus bereits stark verqualmt. Mit mehreren Trupps unter Atemschutz wurde der Brand im Keller bekämpft. Parallel dazu evakuierten die Einsatzkräfte 49 Personen aus dem Wohnblock. Zwei ältere Personen, die unter Asthma leiden, atmeten etwas viel Rauch ein. Diese wurden von zwei Rettungsdienstbesatzungen medizinisch erstversorgt und anschließend ins Krankenhaus gebracht. Die evakuierten Bewohner kamen während der Löscharbeiten im Betreuungsbus der Berufsfeuerwehr unter, wo sie von der Schnellen Einsatzgruppe der Johanniter Unfall-Hilfe sowie zwei Mitarbeiter der Seelsorge in Notfällen (SIN) betreut wurden. Der Abrollbehälter Versorgung (AB Sozial) wurde an die Einsatzstelle gebracht und von der Freiwilligen Feuerwehr Stadtmitte besetzt, die die Hausbewohner und die Einsatzkräfte mit heißen Getränken und Essen versorgte. Ebenfalls war die Technische Einsatzleitung Rettungsdienst, bestehend aus dem Ärztlichen Leiter der Stadt Wiesbaden sowie der Organisatorische Leiter Rettungsdienst vor Ort.
Während der Löscharbeiten bemerkten die Einsatzkräfte der Feuerwehr, das es nicht nur im Keller der Hausnummer 11 brannte, sondern auch noch im Nachbargebäude der Nummer 9. Alle vier Keller des Wohnblocks sind miteinander verbunden. Nach dem auch die zweite Brandstelle gelöscht war und wurde der Rauch mit mehreren Hochdrucklüftern aus den vier Mehrfamilienhäusern gedrückt. Nach dem die Feuerwehr die Wohnungen auf Kohlenmonoxidgehalt (CO) überprüft hatten und keine Konzentration festgestellt werden konnte, durften die ersten Mieter gegen 4:30 Uhr wieder zurück in ihre Wohnungen.
Durch das Brandgeschehen im Keller und der Beschädigung der Elektroinstallation musste der gesamte Komplex stromlos geschaltet werden. Was die Arbeiten der Feuerwehr erschwerte war die starke Verrauchung in den Kellerräumen, als auch die offen stehenden Brandschutztüren im Kellerbereich, berichtete der Einsatzleiter Marco Pfeuffer von der Berufsfeuerwehr.
Nach den bisherigen Erkenntnissen geht die Polizei von mutwilliger in Brandsetzung aus, da auszuschließen ist, dass sich das Feuer an den zwei Brandstellen gegenseitig entzündet hat. Die Kriminalpolizei hat noch in der Nacht die Ermittlungen aufgenommen. Vor vier Jahren hat in in dem selben Haus (Nummer 11) bereits schon einmal einen Kellerbrand gegeben, wie ein Hausbewohner erzählte. Damals wurden mehrere Personen durch die Rauchgase leicht verletzt.
Der Sachschaden bei dem aktuellen Brand wird auf rund 25.000 Euro geschätzt. Die Freiwilligen Wehren Biebrich, Medenbach und Auringen übernahmen die Besetzung der verwaiste Wachen 2 und 3 der Berufsfeuerwehr.
Hinweisgeber die Angaben zur Brandentstehung machen können werden gebeten, die Kriminalpolizei in Wiesbaden unter der Telefonnummer 0611 / 345-0 zu informieren.