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Der Herbst ist da und damit auch die Stare. Auf den Weg nach Süden machen sie zu tausenden in Wiesbaden und zwar in der Adolfsallee stopp. Dort finden sie ihre "Schlafbäume". Stare machen gerne in Bäumen ihre Augen zu, die sich schon mal als komfortable Übernachtungsgelegenheit erwiesen haben.
Wo sich der Star niederlässt, da hinterlässt er auch und zwar massenweise Kot auf Autos, dem dortigen Kinderspielplatz, Gehwegen und der Grünanlage. Diese extreme Verunreinigung mit Vogelkot ist nicht nur unschön, sondern hinterlässt auch Schäden am Autolack und keiner hält sich gerne auf dem Spielplatz bzw. in der Anlage auf.
Das Grünflächenamt reinigt die Bereiche (Boden, Bänke, Spielgeräte) mehrmals wöchentlich. Seit Juni 2020 sind für die zusätzlichen Reinigungsmaßnahmen monatliche Kosten in Höhe von rund 5.500 Euro angefallen.
Das Grünflächenamt hat nun in Absprache mit dem Umweltamt und einem Vogelschutzbeauftragten Vergrämungsmaßnahmen in die Wege geleitet. Ziel ist es, den Schwarmverband aus den sensiblen Bereichen des Kinderspielplatzes in andere geeignete Bereiche zu vergrämen, um ihn dauerhaft für die Nutzung zur Verfügung zu stellen.
Im Verlauf der letzten Wochen wurden bereits folgende Vergrämungsmaßnahmen durchgeführt: Ein schonender Pflegeschnitt an zwölf der als Schlafplatz genutzten Bäume im direkten Bereich über den Spielgeräten im August, die Installation einer akustischen Vergrämungsanlage und zusätzliche Befestigung von sogenannten Scary-Eye-Balloons über den Baumkronen. Das sind Ballons mit aufgedruckten Augen, die Raubvogelaugen imitieren und somit kleinere Vogelarten vergrämen sollen.
Ein Einsatz beider Vergrämungsmaßnahmen am Montag, 5. Oktober, zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges führte lediglich zu einer geringfügigen Irritation bei den Staren. Die Schlafplätze wurden mit Verzögerung trotzdem wieder eingenommen. Der Vogelstimmenrecorder wurde nach dem erfolglosen Versuch abgeschaltet und die Ballons entfernt, um eine Gewöhnung (Habituierung) zu vermeiden.
Eine Kombination mit einer weiteren akustischen Maßnahme kann auf Anraten des Vogelschutzbeauftragten die Chance einer erfolgreichen Vergrämung erhöhen. Daher wird neben der vorhandenen akustischen Vergrämungsanlage in Kombination mit den optischen Einrichtungen auch der Einsatz von Knallkörpern ab Donnerstag, 15. Oktober, durch einen gewerblichen Feuerwerker erfolgen.
Pro Einsatztag werden etwa 30 bis 40 Knallkörper der Feuerwerksklasse F2 in mehreren Schüben kontrolliert gezündet. Der Einsatz umfasst eine Dauer von etwa 15 Minuten zum Zeitpunkt des Einflugs des Starenschwarmes. Es sind maximal drei Einsatztage geplant.
Die Vergrämungsmaßnahme ist auf den betroffenen Bereich der Adolfsallee beschränkt und erfolgt unter fachlicher Betreuung der unteren Naturschutzbehörde und eines Vertreters der staatlichen Vogelschutzwarte. Sollte der gewünschte Erfolg ausbleiben, werden weitere Möglichkeiten geprüft.
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Fotos: Joshua Ziß