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Vor einer Woche wurde die marode Salzbachtalbrücke gesperrt. In der Folge kam es zu weitreichenden verkehrlichen Einschränkungen im Großraum Wiesbaden-Mainz. Am Freitagvormittag, 25. Juni, hat die Autobahn GmbH vor Ort über das weitere Vorgehen informiert.
Unmittelbar nach Eintritt des Schadens haben Experten der Niederlassung West der Autobahn GmbH zusammen mit einer Vielzahl weiterer Institutionen begonnen, Lösungen für die sich stellenden Probleme zu finden. Kurzfristig wurden Festlegungen entwickelt, wie beide Brückenbauteile (südliches Brückenbauwerk - FR Frankfurt; nördliches Brückenbauwerk - Fahrtrichtung Rheingau) gesichert werden können. Weiterhin wurden Maßnahmen festgelegt, die zu verkehrlichen Entlastungen im Straßen- und Schienennetz führen. Für die Autobahn GmbH bedankte sich Ulrich Neuroth, Direktor der Niederlassung West, bei allen Beteiligten für die kooperative Zusammenarbeit.
Aktuell werden zur Entzerrung der Verkehrsströme im Autobahnnetz großräumige Umleitungen über dynamische Anzeigetafeln ausgewiesen. Im Bereich des Schiersteiner Kreuzes gilt künftig ein Verbot für Lkw über 3,5 Tonnen, um die Anschlussstelle (AS) Wiesbaden-Biebrich zu entlasten (A66 ab Schiersteiner Kreuz bis AS Wi-Biebrich für Lkw >3,5 t gesperrt).
Für die B 263 sowie die angrenzenden Geh- und Radwege wird ein Bypass in beide Fahrtrichtungen hergestellt. Die B 263 wird über die Rampen der AS Wi-Mainzer Straße und die A 66 über den geöffneten Mittelstreifen geführt. Die Autobahnzufahrt an der AS Wiesbaden-Biebrich wird in Fahrtrichtung Rüdesheim vereinfacht.
Im Stadtgebiet von Wiesbaden wird die wegweisende Beschilderung auf die aktuelle Situation angepasst: Nicht erreichbare Ziele werden ausgekreuzt, Ampelschaltungen werden angepasst. Im Bereich Siegfriedring / B 455 soll der Wirtschaftsweg (Berliner Straße) als Zufahrt auf die B 455 umgebaut werden (Rechtsabbieger), um die Linksabbieger zu entlasten.
Das Verkehrskonzept können Sie sich hier >>> Umfahrung der Salzbachtalbrücke <<< herunterladen.
Zurzeit ist die Stabilisierung der Südbrücke das vordringliche Ziel, um weitere unkontrollierte Bewegungen des Südüberbaus zu verhindern. Es besteht derzeit eine Sicherheitszone, sodass notwendige Arbeiten nur mithilfe spezieller Techniken möglich sind. Für den anstehenden Abbruch kommen der konventionelle Rückbau auf einer kompletten Einrüstung in Frage als auch die Sprengung. Beide Varianten werden weiterhin betrachtet. Dabei steht jedoch die Sprengung von Süd- und Nordbauwerk im besonderen Fokus der weiteren Planungen.
„Abzuwägen gilt es den Schutz der Verkehrsteilnehmer und aller am Bau Beteiligten zu gewährleisten sowie die Verkehre auf allen gesperrten Verkehrswegen wieder sicher zu ermöglichen - auch vor dem Hintergrund der zeitlichen Wirkung aller zu treffenden Maßnahmen“, so Ulrich Neuroth. Dies führt zur Sprengung beider Brückenbauwerke. Erwartet wird auch ein Zeitgewinn bei der Fertigstellung der Neubauten und damit eine frühere Auflösung der verkehrlichen Behinderungen im Zuge der A 66. Die Vorarbeiten für eine mögliche Sprengung können erst nach Abschluss dieser Sicherungsarbeiten starten.
Die Autobahn GmbH verfolgt nach erfolgreicher Sprengung das Ziel, mit dem südlichen Neubau im Herbst 2021 zu beginnen. Die Fundamentierungen der neuen Brückenpfeiler sind bereits hergestellt. Eine Fertigstellung innerhalb eines Jahres gilt sodann als realistisch.
Bis dahin bleiben die bekannten Einschränkungen im Zuge der A66 voraussichtlich bestehen.
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Fotos: Daniel Becker, Visualisierungen: Die Autobahn GmbH des Bundes Niederlassung West