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Die seit Dienstag zum Download bereitstehende Corona-Warn-App der Bundesregierung spaltet die Gesellschaft: Die einen halten sie für sinnvoll, die anderen nicht. Die Redaktion von Wiesbadenaktuell hat gefragt, ob Wiesbadenerinnen und Wiesbadener die App nutzen und was sie über die Warnfunktion denken. Sie haben es uns verraten. Eine Auswahl der Antworten haben wir zusammengestellt.
„Ich habe die App bereits installiert und bin überzeugt, dass diese mir hilft, wenn betroffene Personen in meiner Nähe waren. Die Negativmenschen sollen es einfach lassen, die allerdings ihr gesamtes Leben bei Google, Amazon, Facebook oder Twitter hinterlegt haben.“
„Da ich kein Smartphone, sondern ausschließlich ein Tablet besitze, kann ich die App nicht herunterladen. Dieses Problem haben außer mir zwei weitere Freunde von mir. Ein dritter Freund war ebenfalls nicht dazu in der Lage, weil er ein "iPhone 6" besitzt, das nicht das aktuellste Update installiert hat. Ich finde, das sind gravierende Mängel!“
„Auf keinen Fall.“
„Na klar nutze ich die, möchte mein Teil zum Eindämmen der Ausbreitung des Virus beitragen. Deshalb halte ich auch nichts von solchen Corona Demos, seid doch froh, dass ihr mit Mundschutz rausgehen könnt.“
„Natürlich nutze ich die.“
„Ich habe sie nicht runtergeladen. Ich bezweifle, wenn ich morgen die Nachricht kriege, dass ich vor einer Woche Kontakt zu einem positiv Getesteten hatte, dass ich dann beim Gesundheitsamt anrufen kann und die mich direkt testen! Gab doch in der Vergangenheit genug Leute, die sich beschwert haben, dass das alles nicht so klappt, obwohl sie sogar Symptome hatten... Und dieses "15 Minuten lang Kontakt"... was, wenn einer neben mir niest und weitergeht und ich laufe durch diesen Schmock durch? Da kann ich es doch auch bekommen haben. Benachrichtigt werde ich aber nicht, weil er keine 15 Minuten neben mir stand.“
„Selbstverständlich. Freiheit ist kein Sozialnarzissmus. Wer in einer Gemeinschaft partizipieren möchte, sollte auch ein wenig soziale Verantwortung übernehmen. Gerade da, wo es nicht weh tut.“
„Ich habe sie runtergeladen und finde sie wirklich gut gelungen. Jetzt braucht es nur noch eine Version für ältere Handys, wenn das technisch machbar ist.“
„Schwachsinn!“
„Wer bei der App und den umfangreichen Informationen nicht kapiert hat das die App helfen kann, sollte sich nicht nur auf Corona testen lassen!!“
„TV ausmachen, dann gibts kein Covid-19 mehr. Welcher Seppel holt sich so eine App. Das ist ein weiterer Test, wie dumm die Bevölkerung ist und sich so von den Medien manipulieren lässt.“
„Ich benutze keine lügen App, dass mein Speicherplatz ruiniert.“
„Niemals.“
„Das ist eine Reichen App für Leute, die auch bei Kurzarbeit und Mietsteigerungen genügend Geld für ein neues Internethandy haben. Für Rentner ist das nichts, so viel Flaschen im Park findet man nicht, da finden die schneller einen Impfstoff bevor man das Geld für so ein Handy zusammen hat, und die GEZ soll auch noch steigen und das bei Kurzarbeit und Auftragsminus im Gewerbe.“
„Ist aktiv!!“
„Wenn ein infizierter es nicht in sein Handy eingibt, nutzt es doch auch nicht, wenn ich die App habe.“
„NEIN ich habe KEINE App!!!! Schön das wir 20 Millionen für diese tolle App haben ABER nicht für unsere älteren Menschen (die wir ja so dringend schützen wollen) Denen aber auf der anderen Seite ihre Rente nicht reicht!!! Ich nenne des Heuchlerei... ABER wer bin ich schon.“
Auch auf Facebook haben sich viele zu der App geäußert. In unserer Umfrage halten sie aktuell 42 Prozent für sinnvoll und 58 Prozent für unnötig.
Nach Angaben der Bundesregierung (Stand Donnerstag, 19. Juni) wurde die Corona-Warn-App bundesweit bereits rund 10 Millionen Mal heruntergeladen.
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So funktioniert die Corona-Warn-App
Die App wurde im Auftrag der Bundesregierung von SAP und der Deutschen Telekom entwickelt und vom RKI herausgegeben. Die Fraunhofer-Gesellschaft und das Helmholtz-Zentrum CISPA standen den Unternehmen dabei zur Seite. Sie soll Nutzer informieren, wenn sie in Kontakt mit einer infizierten Person standen und so die Infektionsketten schneller unterbrechen.
Dafür nutzt die App Bluetooth und registriert Geräte von Nutzern, die ebenfalls die App installiert haben und sich länger als 15 Minuten näher als zwei Meter gekommen sind. Die Geräte tauschen dann zufällige Bluetooth-IDs aus, die dezentral auf dem eigenen Gerät für 14 Tage gespeichert werden.
Wer erfährt, dass er sich mit dem Virus infiziert hat, kann das in der App eintragen. Dieser Status muss offiziell mit einem QR-Code oder einer TAN bestätigt werden, um Missbrauch zu verhindern. Den Code oder eine Transaktionsnummer erhält man nach der Testung. Registriert sich eine Person in der App als infiziert, erhalten alle Kontakte einen Hinweis, sich ebenfalls testen zu lassen. Alle Personen bleiben dabei anonym.
Warn-App kostenlos herunterladen
Die Corona-Warn-App kann kostenlos und freiwillig heruntergeladen werden. Für die Nutzung muss Bluetooth aktiviert sein.
Hier die Links:
Foto: Peter