ANZEIGE
Eine der wenigen Gelegenheiten im Jahr, den Kaiser-Wilhelm-Turm und Kaisersaal zu besichtigen, haben Besucher am Sonntag, 8. September. Beide sind in der Zeit von 11:00 bis 16:00 Uhr geöffnet.
In dieser Zeit besteht die Möglichkeit, sich über die Bedeutung des Kaiser-Wilhelm-Turms als einzigartiges Kulturdenkmal informieren zu lassen. Als Ansprechpartner stehen der Vorsitzende des Rhein-Taunus-Klub e.V., Herr Jörg Sobek, und weitere Mitglieder des Vereins zur Verfügung. Auch der Leiter der städtischen Denkmalbehörde, Stadtkonservator Martin Horsten, wird am späten Vormittag vor Ort sein und über die Geschichte dieses nach dem Jagdschloss auf der Platte zweithöchsten Kulturdenkmals der Stadt Wiesbaden, sowie über die in den letzten Jahren von der Stadt am Turm durchgeführten Sanierungsmaßnahmen informieren.
Bereits 1883 wurde auf dem Schläferskopf ein hölzerner Aussichtsturm errichtet, der wegen Baufälligkeit im Jahre 1900 abgetragen wurde. Bei dem heutigen, insgesamt 30 Meter hohen Turm, der aus Taunusquarzit und Basaltlava gebaut wurde, handelt es sich um den Nachfolgerbau. Er entstand in den Jahren 1905/1906 auf Betreiben des damals sehr aktiven Wiesbadener Verschönerungsvereins. Nach den Plänen des Architekten Euler wurde ein pittoresker Rundturm errichtet, der mit seinem auf der Aussichtsplattform aufsitzenden Warttürmchen einem mittelalterlichen Wachturm oder auch Bergfried nachempfunden ist. Der Turm ist – zusammen mit dem angrenzenden „Kaisersaal“ – ein wesentlicher Baustein im Rahmen des systematischen Ausbaus der Wiesbadener Kur-Landschaft, der vor allem durch die Bürger der Stadt selbst vorangetrieben wurde. Gestaltung, Namensgebung und Inschrift sind zugleich politische Manifeste mit überregionalem Anspruch.
Architekturgeschichtlich bemerkenswert ist vor allem die Treppenanlage mit zwei gegenläufig gesetzten Spiralen, die oben und unten zu separaten Ein- oder Ausgängen führen und einen getrennten Auf – oder Abstieg ermöglichen.
Weitere Informationen zum Tag des offenen Denkmals können auf der Homepage der Deutschen Stiftung Denkmalschutz abgerufen werden.
P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie Fan von Wiesbadenaktuell.de
Foto: Petra Schumann