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Viele Pendler am Montagmorgen warten vergeblich auf ihren Bus. Grund ist eine unangekündigte Streikmaßnahme der Wiesbadener Busgesellschaft mbH die im Auftrag von ESWE Verkehr 39 Linien in der Landeshauptstadt bedienen. Seit circa 4:00 Uhr morgens streiken die Fahrer der WiBus. Der Ausstand ist sehr kurzfristig am Sonntagabend von der Gewerkschaft NahVG angekündigt worden.
Zurzeit gibt es noch keine Informationen wie lange der Warnstreik andauert und wie umfangreich die Ausfälle sein werden. Bei der letzten Streikmaßnahme waren nur etwa die Hälfte aller Busse im Einsatz. Davon ist auch am heutigen Montag auszugehen. Infolge dessen kommt es zu erheblichen Einschränkungen im Wiesbadener Busverkehr. Nach Informationen von ESWE sind alle Linien davon betroffen.
Dies ist bereit der zweite Warnstreik von WiBus innerhalb von 6 Wochen. Zuletzt haben die etwa 330 Mitarbeiter des Tochterunternehmens am 24. April für einen halben Tag ihre Arbeit nieder gelegt.
Die NahVG fordert für die WiBus-Mitarbeiter den gleichen arbeitsrechtlichen Rahmen wie die ESWE-Fahrer. Das bedeutet höhere Einkommen, kürzere Arbeitszeiten, eine andere Pausenberechnung und kostenloses Parken auf dem Betriebsgelände. „Wir wollen weg von einer Zwei-Klassen-Gesellschaft", hatte Stefan Erpenbach von der Gewerkschaft gefordert.
Nach dem letzten Warnstreik im April wurden seitens der ESWE-Geschäftsführung und der Stadt Gespräche angekündigt. Sollten diese nicht stattfinden oder das gewünschte Ergebnis dabei heraus kommen, hat die Gewerkschaft NahVG bereits angekündigt, weitere unangekündigte Streikmaßnahmen vorzunehmen. Ein nachhaltiges Ergebnis scheint ausgeblieben zu sein, wie der Streik am heutigen Montag zeigt.
Dieser erneute Streik ist für die Wiesbadener Pendler ein zusätzliches Ärgernis. Denn in den vergangenen Monaten kam es zu vielen Ausfällen im Linienverkehr. Grund dafür zahlreiche Krankmeldungen von Mitarbeitern bei Wibus und ESWE. Teilweise waren bis zu 110 von den insgesamt 565 Busfahrern gleichzeitig Krank geschrieben. Vergangene Woche waren es immer noch 90. Dieser hohe Krankenstand führt dazu das die Linien ausfallen. Inzwischen hat ESWE Verkehr aber vorab festgelegt, welche Busverbindungen und Abfahren betroffen sind.
Am 2. Mai hatte ESWE Verkehr angekündigt, neue Busfahrer einzustellen, um die dünne Personaldecke zu stabilisieren und zu stärken. Außerdem sollen im Herbst noch mal zehn Prozent zusätzliche Mitarbeiter eingestellt werden.
Die Pendler sind wegen der aktuellen Vorkommnisse stark verärgert und hoffen, dass endlich eine Einigung erzielt wird. Zurzeit sind sie die Hauptleitragenden. Am Anfang hatten die Fahrgäste noch Verständnis für die Forderungen und Gleichbehandlung wie ihre Kollegen von ESWE. Jetzt schlägt das Pendel aber um.
Über die weitere Entwicklung der Streikmaßnahme werden wir Sie auf dem Laufenden halten.
Aktuelle Informationen über die Streik-Entwicklungen gibt es auf der Webseite von ESWE Verkehr unter www.eswe-verkehr.de oder auf der Facebook-Seite unter www.facebook.com/esweverkehr.
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