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157 Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten der BAO FOKUS haben vergangene Woche in Hessen Wohnungen von Personen durchsucht, denen der Erwerb und Besitz von Kinder- und Jugendpornografie oder sexueller Missbrauch von Kindern vorgeworfen wird. An fünf Tagen statteten die Kräfte insgesamt 32 Männern und einer Frau unangekündigt einen Besuch ab. Auch in Wiesbaden waren sie unterwegs.
„In Wiesbaden fanden zwei Durchsuchungsmaßnahmen in diesem Zusammenhang statt“, erklärt Sebastian Wolf, Pressesprecher des Hessischen Landeskriminalamtes. Beamte des Regionalabschnitts Westhessen der BAO FOKUS durchcampten zwei Wohnungen in den Stadtteilen Dotzheim und Biebrich.
Bei den hessenweiten Durchsuchungen wurden neben 19 Computern auch 23 Laptops, 22 Mobiltelefone, 42 Smartphones und weitere Datenträger – darunter 49 Festplatten, 30 USB-Sticks sowie über 500 CDs und DVDs – sichergestellt.
Diese müssen nun von Kriminalbeamten und IT-Experten gesichtet und kriminalistisch bewertet werden. „Das ist nicht nur eine emotional hochbelastende Tätigkeit für die Kolleginnen und Kollegen, sondern auch aufwendig“, sagt Polizeidirektor Markus Sabais, Leiter der BAO FOKUS. „Eine akribische Arbeit, in die wir gerne Zeit investieren, wenn wir dadurch weitere Missbrauchstaten verhindern und bereits begangene Straftaten aufklären können.“
Bereits im November und Dezember des vergangenen Jahres führte die BAO FOKUS 75 Wohnungsdurchsuchungen durch. „Die Bandbreite dessen, was wir vor Ort vorfinden, ist groß: Ein Beschuldigter war gerade dabei, auf einer Plattform im Darknet kinderpornografische Videos hochzuladen, als die Kollegen eintrafen. In einem anderen Fall stand ein Beschuldigter vor uns, der beteuerte, mit Kinderpornografie nichts zu tun zu haben. Letztlich stellte sich im Laufe der Ermittlungen heraus, dass sein damaliger Mitbewohner der von der Polizei Gesuchte ist. Die beiden hatten sich einen Internetanschluss geteilt. Gegen den ehemaligen Mitbewohner wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet“, erläutert Markus Sabais.
Die BAO FOKUS (Besondere Aufbauorganisation für fallübergreifende
Organisationsstruktur gegen Kinderpornografie und sexuellen Missbrauch von
Kindern) nahm im Oktober 2020 ihre Arbeit auf. Sie ist organisatorisch im Hessischen Landeskriminalamt angesiedelt. Der dortige Führungsstab gewährleistet eine landesweite Koordination der Einsatzmaßnahmen. In den Regionalabschnitten der Polizeipräsidien arbeiten Dutzende Kriminalbeamte mit IT-Experten Hand in Hand.
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