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Der 19. Januar 2021 geht in die Geschichte der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden ein. Um etwa 9:15 Uhr wurde dem ersten Bürger im Impfzentrum die Spritze an den Oberarm angesetzt und die Injektion mit dem BioNTech Anti-Corona-Mittel dem 80-jährigen Wolfgang Schulte aus Schlangenbad Georgenborn verabreicht.
„Für mich war gleich klar, dass ich mich impfen lasse. Ich hatte mich zuvor gründlich informiert. Die Spritze hat überhaupt nicht wehgetan. Es ist hier im Impfzentrum alles gut geplant, die Personen sind alles sehr freundlich und höflich. Ich hoffe, dass ich jetzt mit der Impfung von Corona verschont bleibe“, erzählte Schulte nach der ersten von zwei Immunisierungsspritzen.
Streng bewacht ist das kostbare Gut am frühen Dienstagmorgen in Wiesbaden angekommen. Mit dieser Lieferung beginnt jetzt das große Impfen gegen Covid-19 im RheinMain CongressCenter (RMCC).
Für den ersten Impftag hat das Land Hessen 288 Termine vergeben. Die ersten Wiesbadener, die am Dienstagmorgen im RMCC das erste Schutzserum bekommen haben, waren Marielotte Kilian, 87 Jahre, und ihr Mann Richard Kilian, 86 Jahre aus Schierstein. „Es ist eine gute Nachricht, dass wir heute das Impfzentrum für Personen mit Termin öffnen können.
Das ist der Schlüssel für die Rückkehr zur Normalität, die wir uns alle wünschen, bis zu der es aber noch ein langer Weg ist“, sagten Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende (SPD) sowie Bürgermeister und Gesundheitsdezernent Dr. Oliver Franz (CDU). Beide appellieren deshalb an die Wiesbadenerinnen und Wiesbadener, nach wie vor die Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten.
„Bitte bleiben Sie weiter aufmerksam und umsichtig. Aktuell gibt es nicht ausreichend Impfstoffdosen für alle Bürgerinnen und Bürger. Wir als Stadt können das nicht ändern, sondern nur mit den uns zugeteilten Impfdosen arbeiten. Auf die Zuteilung haben wir ebenso wenig Einfluss wie auf die Terminvergabe über das Land und deren Erreichbarkeit.“
Beide bedankten sich zudem bei allen Beteiligten, die mit so viel Engagement und Einsatz beim Aufbau und dem Gelingen des Impfzentrums beigetragen haben.
Geleitet wird das Impfzentrum von Wiesbadens Gesundheitsamtsleiterin Dr. Kaschlin Butt. Die sich über den Impfstart sehr freut. Sie dankte allen „Beteiligten Personen die in den vergangenen Wochen großartiges geleistet haben beim Aufbau des Zentrums, der Planung und Entwicklung der notwendigen Logistik."
Marc Dieroff vom Gesundheitsamt und Andreas Kleber, Abteilungsleiter Katastrophenschutz bei der Berufsfeuerwehr Wiesbaden, organisieren beide das Tagesgeschäft im Impfzentrum. Sie ziehen eine erste positive Zwischenbilanz nach den ersten Stunden: „Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort haben sich lange auf die Öffnung des Impfzentrums vorbereitet und sind gut in den Tag gestartet. Alle Abläufe haben bisher reibungslos geklappt“, so Kleber.
Das Regionale Impfzentrum Wiesbaden hat acht Impfstraßen mit jeweils vier Impfkabinen. Hier können, wenn genug Impfstoff zu Verfügung steht, täglich zwischen 7:00 Uhr und 22:00 Uhr bis zu 1.300 Personen pro Tag die Immunisierung gegen Covid-19 erhalten.
„Wir sind gut vorbereitet in den heutigen Tage mit dem Impfstart gegangen. Uns Ziel ist den Bürgerinnen und Bürger in dieser Pandemie zu helfen. Wir arbeiten derzeit in Impfprozess, das heißt an und in der Impfstraße, mit circa 60 Kräften. Dazu kommen noch einmal rund 30 Führungspersonen, die im Hintergrund das ganze Impfzentrum am Laufen zu halten, was die Logistik, Nachschub und Sicherheit angeht", so Dieroff.
Das Impfzentrum Wiesbaden im RMCC, Friedrich-Ebert-Allee 1, ist eines von mehreren Impfzentren in Hessen. Vorerst sind nur zwei Impfstraßen geöffnet, vorausgesetzt die Stadt erhält ausreichend Impfstoff vom Land. Solange werden, von montags bis sonntags in der Zeit von 9:00 bis 18:00 Uhr, die Personen mit einem Terminen geimpft. Grundlegend können somit täglich 288 Menschen eine Anti-Corona-Spritze erhalten. Bis alle hessischen Impfzentren öffnen, deckt das Impfzentrum Wiesbaden neben der Stadt Wiesbaden auch den Rheingau-Taunus-Kreis und den Landkreis Limburg-Weilburg ab.
Seit dem 27. Dezember wurden mehr als 3.600 Menschen in Wiesbaden geimpft, vor allem durch mobile Teams in den Alten- und Pflegeheimen sowie in Kliniken. „Die geimpften Personen haben die Impfungen bisher gut vertragen. Das liegt sicherlich auch daran, dass in Deutschland ein Impfstoff nur zugelassen wird, wenn er hohe Qualitätsstandards erfüllt“, sagten Dieroff und Kleber.
Die Stadt Wiesbaden weist nochmals darauf hin, dass es nicht möglich ist, am Wiesbadener Impfzentrum Termine für die freiwillige Corona-Schutzimpfung zu vereinbaren. Weder am Impfzentrum noch im Bürgerreferat werden außerdem Fragen zur Terminvergabe beantwortet. Termine können beim Land entweder per Telefon unter 116117 oder 0611 / 50592888 und im Internet über impfterminservice.de oder impfterminservice.hessen.de vereinbart werden.
Die Landeshauptstadt Wiesbaden und Feuerwehr bitten weiterhin darum, nicht die Notrufnummer 112 bei Fragen zum Coronavirus anzurufen. Das Gesundheitsamt ist telefonisch unter 0611 / 312828 erreichbar; montags bis freitags von 8:00 bis 12:00 Uhr und von 13:00 bis 16:00 Uhr sowie an den Wochenenden von 9:00 bis 13:00 Uhr.
Die hessenweite Corona-Hotline erreichen Bürgerinnen und Bürger unter der 0800 / 5554666. Unter beiden Nummern können keine Impftermine vereinbart werden. Online informiert das Land unter www.hessen.de/fuer-buerger/corona-in-hessen/informationen-zur-corona-schutzimpfung-in-hessen über die Impfungen.
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Fotos: Daniel Becker, Johannes Lay, Stadt Wiesbaden