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„Endlich kann es richtig losgehen mit der Umsetzung des Handlungsprogramms ‚Jugend ermöglichen‘“, verkündet Jugend- und Sozialdezernent Christoph Manjura und fügt an: „Gerade jetzt ist das ein ganz wichtiges Signal an die Jugendlichen in Wiesbaden.“
Auf eine Jugendbefragung im Jahr 2017 folgten ein breiter Beteiligungsprozess und die Erarbeitung des Handlungsprogramms unter der Federführung des Jugend- und Sozialdezernats. Für dessen Umsetzung hatten die Stadtverordneten im Zuge der Haushaltsberatungen im Herbst 2019 insgesamt 4 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, 1,5 Millionen in 2020 und 2,5 Millionen in 2021.
Durch die mit der Corona-Pandemie begründete Haushaltssperre kann jedoch erst jetzt damit begonnen werden, erste Maßnahmen umzusetzen. „Endlich können wir über die wirklich tollen Angebote der Abteilung Jugendarbeit im Amt für Soziale Arbeit und unserer freien Träger hinaus mehr für die Jugendlichen in Wiesbaden tun“, richtet Manjura seinen Dank an die Stadtverordneten, die jüngst den Haushaltsansatz für 2021 in Höhe von 2,5 Millionen Euro bestätigt haben.
„Eine jugendgerechte Stadt erreichen wir als Stadtverwaltung- und Politik nur gemeinsam. Daher bedanke ich mich schon jetzt für die gute Zusammenarbeit in der Lenkungsgruppe mit allen beteiligten Ämtern, städtischen Gesellschaften wie zum Beispiel ESWE Verkehr, aber auch den Vertreterinnen von Jugendhilfeausschuss und Jugendparlament.“
Jugendliche oder Jugendlicher sein ist immer schon nicht leicht gewesen: denn es ist die Lebensphase des Sich-Findens, der Unsicherheiten sich selbst und anderen gegenüber, des nicht mehr Kind-Seins und doch nicht Erwachsen-Seins. Die Zeit, in der der Stress in der Schule, aber auch mit den Eltern, zunimmt. Die Zeit, in der man sich auch beruflich orientieren muss (und das heute noch viel zielsicherer als früher) und gleichzeitig eigentlich ganz andere Dinge wichtiger erscheinen. Das ist an sich schon herausfordernd genug.
Aufgrund der Corona-Pandemie hat sich die Lage der Jugendlichen drastisch verschlechtert: die Vermittlung schulischer Inhalte für Prüfungen und anderes ist schwieriger geworden, Praktika und andere Elemente der Berufsorientierung und Jobsuche sind immens erschwert, Ausbildungsangebote zumindest in bestimmten Branchen zurückgegangen und vieles mehr.
Ähnlich schwer wiegt jedoch – und das wird vielfach vergessen -, dass die Jugendlichen in ihren für ihre Entwicklung sehr wichtigen autonomen Bewegungsfreiheiten immens eingeschränkt werden, was für ihre Verselbständigung und Selbstpositionierung immens wichtig ist. Nicht nur, dass die Gastronomie geschlossen hat und kaum noch Veranstaltungen stattfinden können, auch die Bewegungsfreiheit und die Treffmöglichkeiten im öffentlichen Raum sind stark eingeschränkt.
Ein zentrales Anliegen war schon in der 2017 durchgeführten Wiesbadener Jugendbefragung das Thema „mehr Platz für Jugendliche im öffentlichen Raum“. Aus diesem Grund findet die erste Pressekonferenz zum Wiesbadener Handlungsprogramm Jugend auch auf einem Bolzplatz statt: Im Schelmengraben wird die Auftragsvergabe zur Sanierung „gefeiert“. Der „Gummiplatz“ an der Willi-Werner-Straße ist ab den Mittagsstunden durchgehend belebt und sowohl bei Kindern als auch bei Jugendlichen sehr beliebt. Er dient als Treffpunkt und Bewegungsraum.
Gerade während des offiziellen Spielbetriebs auf dem nahegelegenen Kunstrasenplatz dient er Freizeitsportlerinnen und -sportlern als Ausweichplatz für diverse Ballspiele. Doch der Sportbelag inklusive seiner Linierung ist aufgrund des hohen Alters stark sanierungsbedürftig. „Gerade aus diesem Grund und auch im Hinblick auf den Neubau der direkt angrenzenden Elisabeth-Selbert-Schule freuen wir uns, dass durch das Handlungsprogramm „Jugend ermöglichen“ dieser Platz erneuert und aufgewertet werden kann,“ sagt Majura.
Da die Kunststoffarbeiten sehr witterungs- und temperaturempfindlich sind, kann voraussichtlich erst im März/April 2021 mit den Arbeiten begonnen werden. Dann steht einer Nutzung pünktlich zur nächsten Outdoor-Saison – natürlich in Abhängigkeit zur Corona-Pandemie - nichts mehr im Wege.
Die Neu- und Umgestaltung weiterer Plätze über das Handlungsprogramm Jugend ist in Arbeit.
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Foto: Stadt Wiesbaden