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Wiesbadenaktuell.de hat viel in den letzten Wochen und Monaten über die Brandserie in der Biebricher Teplitzstraße ausführlich berichtet. Nach jedem Vorfall häuften sich Fragen der Wiesbadener um das „Wieso?“, das „Wer?“ und das „Was passiert noch alles?“. Nachdem die Ereignisse auch mit jedem Male bedrohlicher und konkreter wurden, steht neuerdings die Frage „Was MUSS noch alles passieren?“ im Raum. Und genau damit befasst sich jetzt auch die Wiesbadener Polizei.
Angefangen hat die Kette von Ereignissen am 30. November letzten Jahres mit einem Wohnungsbrand in der Hausnummer 14. Zwei verletzte Anwohner mit einer Rauchgasvergiftung und einer total zerstörten Wohnung im dritten Stock waren hier das Resultat.
Fast genau sieben Monate später brennt es wieder in der Teplitzstraße. Dieses Mal steigt Rauch aus dem Keller des gleichen Wohnhauses aufgrund eines Brandes auf. Auch hier gibt es wieder zwei leicht verletzte Rauchgasopfer. Die Parzelle des Kellers wird stark beschädigt.
Einen weiteren Kellerbrand gibt es nur drei Wochen später in dem Haus daneben, nämlich der Nummer 16. Hierbei wird erstmalig niemand verletzt und auch der Sachschaden hält sich dank des schnellen Einsatzes der Wiesbadener Feuerwehr in Grenzen.
Im nächsten Wohnblock, der Nummer 18, brennt es keine zwei Wochen später. Aus diesem Kellerbrand gehen eine leicht verletzte Person mit einer Rauchgasinhalation und ein mittelschwerer Feuerschaden hervor.
Das letzte Ereignis in der Kette ist der Dachstuhlbrand am Donnerstag, 26. Juli. Hierbei ist nun die Bedachung des Hauses der Nummer 14 komplett abgebrannt. Es gab hier zum Glück keine Verletzten, was der vorbildlichen Reaktion der Anwohner, die sich selbst gegenseitig alarmiert und beim Verlassen der Wohnung geholfen haben, und der Reaktion der Feuerwehr zu verdanken ist.
In allen bis auf den letzten Fall brach das Feuer gegen Mitternacht oder kurz danach aus. Das vom 26. Juli jedoch ließ die Wehren schon am späten Abend ausrücken. Und mit dem Dachstuhlbrand zuletzt kann man wohl von einer Steigerung des Zerstörungsausmaßes sprechen.
Ein oder zwei Brände im selben Gebäudekomplex und so kurz hintereinander könnte man vielleicht noch als unglücklichen Zufall ansehen. Aber gleich fünf Feuer innerhalb von acht Monaten sind mehr als außergewöhnlich.
Und das sieht auch die Wiesbadener Polizei so. Dementsprechend wird man in der Teplitzstraße in den nächsten Tagen und Wochen des Öfteren Streifenwagen beobachten, die nach dem Rechten schauen werden. Ein Polizeisprecher hat am Dienstag erklärt: „Für die Sicherheit der Hausbewohner ist gesorgt.“ Konkrete Auskünfte dazu wollte er aber nicht geben.
Sicherheit – das ist ein Begriff, mit dem die befragten Bewohner nichts mehr anfangen können. Sie haben Angst dort weiterhin zu wohnen und vor weiteren Vorfällen. Man fürchte sich vor Schlimmerem und fange an, sich gegenseitig und untereinander zu verdächtigen. Daran, dass es sich bei den Bränden um absichtlich gelegte Feuer handelt, zweifelt niemand der Betroffenen. Darum sind einige Bewohner auf Wohnungssuche und wollen umziehen. Andere sind da in ihrem Handeln schon etwas weiter und haben bereits eine neue Heimat gefunden und die aktuell so häufig thematisierte Gegend in der Teplitzstraße hinter sich gelassen. Man wagt andernorts einen Neustart mit weniger Gefahrenpotenzial.
Die Anwohner in Biebrich sprechen seit Wochen von einem „Feuerteufel“, der sein Unwesen in der Straße treibt. Allgemein hoffen alle auf eine baldige Aufklärung dieser hartnäckigen und gefährlichen Serie. „Man möchte nachts endlich wieder ruhig schlafen können!“, sagt eine Anwohnerin.